Das Unternehmen Gartenbau Schönenberger und Söhen AG, welches seit 1920 ein etabliertes Unternehmen im Kanton Zug ist, hat sich mit zwei Crossmedialen Kampagnen fürs Jubiläumsjahr und einem neuen Webauftritt positioniert.

Wir von GLA United hatten die Möglichkeit, das Unternehmen im Bereich der Digitalisierung zu unterstützen, um auch zukünftig neue Wege zu gehen.

Nach Abschluss der Kampagne hatten wir das Vergnügen ein exklusiv Interview mit dem Geschäftsführer Maurus Schönenberger zu führen.

1. Lieber Maurus, Du kennst das Familienunternehmen Gartenbau Schönenberger schon seit Deinen jungen Jahren. Was hat sich über die Jahre verändert?

Der Markt ist in den vergangenen Jahren viel schnelllebiger geworden. Wenn heutzutage ein Kunde einen Garten umbauen möchte, müsste der Garten morgen schon realisiert sein. Diese Ausgangslage ist für uns als Dienstleiter im Bereich Gartenbau eine grosse Herausforderung. Zusätzlich sind die Ansprüche der Kundschaft gestiegen. Viele lassen sich über die digitalen Medien inspirieren und ermöglichen somit den persönlichen Vorstellungen freien Lauf. Heute wird auf Kreativität und Qualität viel mehr Wert gelegt als noch zu meinen Anfangszeiten.

2. War Dir schon von früh auf klar, dass Du das Familienunternehmen übernimmst?

 Ich hatte schon immer die Affinität respektive Freude an der Gartengestaltung. Somit war für mich schon in jungen Jahren klar, dass ich die Ausbildung als Gartenbauer erlernen möchte. Die Übernahme des Unternehmens Gartenbau Schönenberger war für mich erst in den vergangenen 10 Jahren von Interesse, zuvor habe ich mich auf meine operative Arbeit konzentriert und nicht an die Führung des Unternehmens gedacht. Mir ist es heute ein grosses Anliegen, das Unternehmen weiter zu entwickeln und eine grosse Ehre in die Fussstapfen meines Vater und Grossvaters zu treten.

3. Was sind Deine heutige Herausforderungen?

 Für uns als Schweizer Unternehmen sind sicherlich die Marktpreise eine grosse Herausforderung. Um nochmals auf das Internet zurückzugreifen, viele Kunden schauen sich und vergleichen internationale Angebote an, welche in der Regel preislich tiefer liegen als bei uns in der Schweiz. Die grösste Herausforderung ist allerdings in meinen Augen die Gesetzgebung. In der Schweiz hat man mit dem Nachbarrecht und dem Baurecht generell klare Restriktionen, welche es einzuhalten gilt. Dies kann zu Komplikationen führen und verlangsamt den Bauprozess.

4. Wie positioniert Ihr Euch in der Region gegenüber Eurer Konkurrenz?

Grundsätzlich reden wir nicht von der Konkurrenz sondern von Mitbewerbern. Wir versuchen immer unsere Ideen und Produkte so zu positionieren, dass wir unsere Mitbewerber nicht gross beachten müssen. Am Schluss zählt das Ergebnis eines Gartens und dessen Nachhaltigkeit, damit wir weiterempfohlen werden oder weitere Projekte auf dem Grundstück realisieren dürfen. Bei den Mitbewerbern betrachte ich höchstens, ob die gleiche Qualität wie bei uns gewährleistet wird.

5. Der Gartenbau Schönenberger feierte in diesem Jahr sein 100 jähriges Bestehen. In welcher Form hattet Ihr die Möglichkeit dieses Jubiläum zu feiern?

 In Anbetracht der ganzen Corona Pandemie, welche uns durchs ganze Jahr 2020 begleitet, waren wir leider nicht in der Lage, das Jubiläum in diesem Jahr zu feiern. Für uns ist dies äusserst bedauerlich. Wir hätten an dieser Stelle gerne anfangs Sommer einen Event geplant mit der Einweihung des überbauten Pflanzencenters in Mettmenstetten. Ich hoffe aber dennoch, dass sobald sich die Situation verbessert, wir die Möglichkeit haben, den geplanten Event nachzuholen – aufgeschoben aber sicher nicht aufgehoben.

6. Ihr habt in diesem Jahr viel in den Digitalisierungsprozess investiert. Eine neue Webseite wurde erarbeitet, Social Media Accounts wurden aufgeschaltet, Newsletter verschickt und Blogs geschrieben. Was waren für Euch die Motivationsgründe diesen Schritt zu gehen?

Für ein handwerkliches Unternehmen wie wir es sind, liegen die Prioritäten ganz klar nicht im Digitalisierungsprozess. Dennoch haben wir eingesehen, dass wir an einem Punkt angelangt sind, an welchem wir Massnahmen ergreifen müssen, um das Bewusstsein der Marke Gartenbau Schönenberger voranzutreiben. Das heutige Zeitalter verlangt sich digital informieren zu können. Somit war für uns auch klar, dass wir im digitalen Zeitalter in diese Möglichkeiten investieren müssen.

7. Wie reagiert die Kundschaft?

Durchaus positiv. Wir hatten seit dem Relaunch der Webseite und dessen digitalen Marketingaktivitäten keine negativen Rückmeldungen erhalten. Viele Kunden gehen heute davon aus, dass ein guter Webauftritt für ein erstklassiges Unternehmen eine Selbstverständlichkeit ist.

8. Ist ein Mehrwert durch die Digitalisierung der vergangenen 9 Monaten spürbar?

Ja, ich denke schon, dass die Wahrnehmung steigt. Die Leute werden von Tag zu Tag mehr auf unser Unternehmen aufmerksam. Es ist schwierig zur aktuellen Lage einen finanziellen Vergleich zu machen, da wir anfangs Jahr, zwei volle Monate in der Hauptsaison das Pflanzencenters, nicht wunschgemäss öffnen konnten.

9. Was sind die nächsten Schritte um das Brand Bewusstsein weiterführend voranzutreiben?

 Wir werden dezent ohne aufdringlich zu werden unsere digitalen Massnahmen weiterführen und unsere „Community“ mit informativen und kreativen Beiträgen Aufmerksamkeit bieten.

10. Stellt man sich vor, dass die vierte Generation dem Betrieb treu bleibt?

Natürlich wäre es schön, wenn das Unternehmen weiterhin in der Familie bleibt, aber für mich persönlich nicht vorrangig. Das Ziel muss sein, dass wir das Unternehmen an die nächste Generation weitergeben können und die Werte, die schon seit vier Generationen gelebt wurden, weiterhin hochgehalten existieren. Ob sich meine Töchter diesem Beruf annehmen möchten, ist ganz ihnen überlassen. Für diese Entscheidung ist es allerdings noch zu früh für beide, ich habe noch 19 Jahre bis zu meiner Pension.

Abschliessend bedanken wir uns bei Maurus Schönenberger für die uns zur Verfügung gestellte Zeit und wünschen ihm, seiner Familie und der ganzen Belegschaft alles Gute für die Zukunft.