Kann ein Produkt auf ewig gewinnbringend sein? Diese Frage ist wohl mit Nein zu beantworten. Wir erleben laufend einen Wandel – sei es ein Konsumwandel oder die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung (dank dem Technologie-Fortschritt). Folglich ist der Bedarf an Innovationen essenziell für ein Unternehmen. Innovationen können anhand der nachfolgenden zwei Fragen unterschieden werden:

  • Ist die Innovation neu für den Markt?
  • Ist die Innovation neu für das Unternehmen?

First-Mover-Strategie vs. Produktmodifikation

Neue und echte Innovationen sind nicht nur für die potenziellen Kunden eine Neuheit, sondern auch für das Unternehmen. Wenn ein Unternehmen mit einer total neuen Innovation an den Markt kommt, spricht man von einer First-Mover-Strategie. Das heisst konkret, dass das Unternehmen als erstes im Markt mit dieser Innovation in Erscheinung tritt.

Wir erleben nicht täglich, dass neue Innovationen an den Markt kommen. Ein Innovationsprozess braucht seine Zeit. Viele Neuproduktentwicklungen basieren nicht auf einer Innovation, sondern viel eher auf einer Verbesserung oder Variationen von bestehenden Produkten. Folglich spricht man von Produktmodifikation – und nicht von einer First-Mover-Strategie.

Eine First-Mover-Strategie ist riskant, da viele Faktoren noch ungewiss sind. Die Mehrheit der Unternehmen gehen den sicheren Weg mit Produktmodifikation. Hier sind die investierten Ressourcen kalkulierbar und der gewünschte Mehrwert kann beziffert werden – aber nur dann, wenn man den Markt versteht.

Wie charakterisiert sich ein innovationsorientiertes Unternehmen?

Nun stellst Du Dir wohl die Frage, ob Dein Unternehmen auch einen innovativen Touch hat? Mit den nachfolgenden Merkmalen kannst Du Dein Unternehmen kurz analysieren, ob es diesen Touch von Innovation auch wirklich hat!

  • Das Management bekennt sich mit Taten (und nicht nur mit Worten) zu Innovationsförderung.
  • Relevantes Wissen wird systematisch gesammelt, ausgewertet und kommuniziert.
  • Misserfolge werden zugelassen in der innovativen Entwicklung.
  • Anreizsysteme für Mitarbeitende sind auf Innovationen ausgelegt.
  • Abteilungen arbeiten nicht im Silo-Denken, sondern in Projektteams zusammen.
  • Routinearbeiten werden laufend hinterfragt.

Das Innovationsdilemma

Kennst Du den Begriff «Innovationsdilemma»? Mit diesem Begriff wird kurz und knapp die Wahrheit über Innovationen erklärt. Die bahnbrechenden Innovationen werden zu einem grossen Teil von branchenführenden Unternehmen entwickelt und an den Markt gebracht. Aber wegen des geringen Marktpotenzials und den langwierigen Prozessen bis zur Gewinnzone findet die Innovation den Weg bis zu Dir leider nicht. Daher sind es die kleinen und unabhängigen Unternehmen, die dem Innovationsprozess treu bleiben. Im ersten Innovationsstadium erobern diese Unternehmen die kleinen Märkte, die den branchenführenden Unternehmen zu klein sind (tiefe Margen). So entsteht dann der Wettlauf: David gegen Goliath. Die kleinen Unternehmen gehen mit der neuen Innovation kontinuierlich in die grossen Märkte rein – und erst dann setzen die Branchenführer auch auf diese Innovation. Manchmal können die Branchenführer diese Innovation selbst entwickeln oder sie kaufen das innovative Unternehmen auf. Und in anderen Fällen kann der Branchenführer bei der Ignoranz von Innovationen den Konkurs anmelden. So einfach ist die Welt der Innovationen.

Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht. Tesla oder Netflix waren solche «Kleine Unternehmen». Heute sind sie ganz grosse Brands. Es bleibt spannend, wie nun Tesla und Netflix am Markt weiter agieren werden… vor x-Jahren gab es ja die Geschichten von Nokia und Kodiak. Gibt es wohl ein Déjà-vu?